Am Montag den 25.10 veranstalten wir eine Vorführung des Films “Ella. Von den Lügen einer Staatsmacht, die einschüchtern und verschleiern will”. Beginn ist um 18 Uhr im Z (Inn Str. 45a). Für Getränke ist gesorgt. Sagt euren Freund*innen bescheid. Wir freuen uns auf euch!
Es gilt 3G plus (geimpft, genesen, PCR-test)
Ella. Von den Lügen einer Staatsmacht, die einschüchtern und verschleiern will.
Es war ein abschreckendes Urteil nach einer langen Untersuchungshaft: Eine Aktivistin der Waldbesetzung im Dannenröder Forst wurde vom Amtsgericht Alsfeld zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Das dramatische Gerichtsverfahren basierte dabei komplett auf Erfindungen. Mehrere SEK-Polizisten tischten eine frei erfundene Story zu den Abläufen bei der Räumung der Waldbesetzung gegen die A49 im Herbst 2020 auf. Sie phantasierten von Fußtritten und Kniestößen, Lebensgefahr, Todesangst und Verletzungen. Geschwärzte Atteste mit gar nicht zum Tattag passenden Daten wurden als Beweise akzeptiert, Widersprüche zwischen Aussagen am Tag selbst und den konstruierten Vorwürfen Tage oder Wochen später zu Missverständnissen umetikettiert.
Es war völlig klar: Mit „Ella“ war ein Zufallsopfer gefunden, um die ganze Bewegung zu diskreditieren und abzuschrecken. Offenbar war den Lobbyist*innen einer Weiter-so-Autogesellschaft und der autoritär-politischen Justiz ein Schlag gegen Verkehrswende-Aktive wichtig, da diese durch die Besetzung des Dannenröder Waldes deutlich gestärkt wurden. Der Alsfelder Richter Süß machte sich zum Handlanger und willigen Vollstrecker. Paradox: Er schwächte die Verteidigung von Ella durch die Ablehnung von zwei der drei vorgesehenen Verteidiger*innen mit dem absurden Argument, diese seien kritisch gegenüber dem Autobahnbau eingestellt. Er selbst gehört einer Partei an, die auf regionaler und überregionaler Ebene offen für den Autobahnbau eintritt – doch für ihn galt die erfundene Regel politischer Neutralität wohl nicht.
Der Film „Ella“ ist eine Antwort auf diesen Justizskandal. Solidarische Zusammenhänge haben in akribischer Recherchearbeit einen Dokumentationsfilm erstellt, der klar belegt, was an dem verhängnisvollen 26.11.2020 im Dannenröder Wald wirklich geschah. Staatsanwaltschaft und Amtsgericht wollte die Beweise für die Lügen der Polizei nicht zur Kenntnis nehmen.